Werbegeschenke der Sparkassen

Ringen um die Gunst der Bankkunden


Werbegeschenke der Banken in den USA seit 1920

 

Erste massenhaft hergestellte Werbegeschenke der Banken und Sparkassen sollen bereits Ende des 19. Jahr­hunderts in Umlauf gekommen sein.[1]Werbegeschenke, etwa in Form von Kalendern oder Linealen sind seit den 1920er Jahren im deutschen Raum bekannt, an größere Geschenke, wie es bei Banken in den USA schon Usus war, wollte man sich aber damals noch nicht heranwagen.[2]

 

Massenandrang bei der Sparkasse um Weltspartagsgeschenke zu erhalten


Johann Hock berichtete, dass sich, heute kaum mehr nachvollziehbar, Menschen scharen­weise in der Bank am Weltspartag einfanden. Die Besucher ersehnten sich die Geschenke in Form von Korkenziehern, Bürsten, Plastikschalen in Kristallglas-Optik, Mäppchen oder Aschenbecher. Viele Kunden eröffneten in den 1950er und 1960er Jahren sogar für nur zwei Wochen lang ein Konto aus diesem Grund.[3]

Dr. Matthias Traimer erinnert sich, dass eine Angestellte der Kahlenberg-Graphik, in den 70er Jahren, am Weltspartag mit ihren Sparbüchern zu fünf verschiedenen Banken ging um an die Werbegeschenke zu gelangen.

 

Haushaltsbücher, Lehrerkalender, Kalender, Sammelalben oder Sparschweine

 

Auch Haushalts- und Erziehungsratgeber dürften als Werbegeschenke im weiteren Sinn gedient haben. Zahlreiche dieser Objekte, wie Lehrerkalender befinden sich in der Sammlung Traimer.

 

Sparschweine oder Spardosen als Werbegeschenke der Sparkassen

 

Da Spardosen für die Massen bis in die 1970er Jahre meist recht einfach gestaltet waren, entschieden sich die Werbestrategen für ein neues Behältnis.

 

Als eine der größten Fehleinschätzungen im Bereich der Werbegeschenke der „Zentralsparkasse“ dürfte die Aktion „Familie Groschenbauch“ (Abb. 206) in Betracht kommen. Heinz Traimer selbst gestaltete für einige Sparschweine die Bemalung und entwickelte 1973 eine Werbeschiene mit Plakaten, Postkarten und Zeitungsinseraten (Abb. 207-210), um die neuen, modernen Spargeldaufbewahrungsgefäße der Öffentlichkeit vorzustellen.[4]

Die Sparschweine wurden auf den Namen „Familie Groschenbauch“ (Abb. 1) getauft. Auffallend ist die rundlichere weiche Gestaltung der Köpfe der Figuren.

 

Noch Jahre später war der Grafiker verärgert, dass das Weltspartags-Publikum sich massiv beschwerte, dass es zum Weltspartag „nur“ ein Sparschwein (vier Größen) gegeben habe.[5]

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Text: Matthias Bechtle, Wien 2012.
Zitierweise: Bechtle, Matthias, Heinz Traimer, Diplomarbeit m.s., Universität Wien 2012, S. 114.

[1]Penzel, Joachim beschreibt sie als „giveaway“. In: Butin (Hg.) 2002, S. 99. Sowie: vgl. Emmerich 1995, S. 47-49.

[2] Vgl. Hundhausen 1929, S. 6–62.

[3]Mündliche Auskunft Johann Hock 2009.

[4] Vgl. BIM Plakat von 1974. im Plakatarchiv der ÖNB, Signatur 16740616.

[5]Mündliche Auskunft Dr. Matthias Traimer 2010.

 


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