Den Platz an der Sonne (Sparkassenbuch)

Plakat lädt zum Genießen des esparten Urlaubes 1959 ein!


Plakat: Den Platz an der Sonne.  Sparkassenbuch als Liegestuhl. Werbung der Zentralsparkasse.
Den Platz an der Sonne ... Sparkassenbuch - Werbung der Zentralsparkasse (Plakat von Heinz Traimer 83x60). Variante Sparkasse ebenfalls in der Sammlung.
„Den Platz an der Sonne … sichert Ihnen ein Sparkassenbuch!“ (Abb.163) von 1959 zeigt auf rosafarbenen Hintergrund ein Sparkassenbuch der „Z“, das mit einigen Strichen zu einem Klappstuhl umfunktioniert wird.
 
Am Sparbuch hängt neben einem Kleidungsstück auch ein Strohhut. Ein Stab mit Netz daran liegt auf der Armlehne des Stuhles. Ein See mit Wellen, der an einem Berg liegt, welcher in den Höhen noch Schnee aufweist, bildet den rechten mittleren Hintergrund. Eine einfach gestaltete Sonne unterstreicht noch einmal die Aussage des Kernsatzes „Den Platz an der Sonne …“ der noch aus der Zeit des Deutschen Kaiserreiches und dessen Großmachtstrebens stammt, gewissermaßen einen Schlachtruf darstellt.[1]
 
Heinz Traimer wendet hier einerseits eine differenzierte Malweise mit Schattenspiel (Hut) oder Ausarbeitung des Netzes an, andererseits bilden hierzu die Sonne und der zu großen Teilen monochrome Hintergrund einen doch beträchtlichen Kontrast. Grün und Rot sowie Violett und Gelb als Komplementärfarben bringen das Bild zum Leuchten. Wodurch die hellviolette Tönung der Atmosphäre und des Bodens zustande kommt, bleibt bei der hochstehenden Sonne fraglich, handelt es sich doch vermutlich weder um die Morgen- noch Abendröte.
 
Leuchtende Farben wurden gerne im Expressionismus verwendet. Gerade Gauguin ist bekannt für seine Farbigkeit. Gauguins „Reiter am Strand“ (Abb. 164) von 1902 reiten auf einer violett gefärbten sandigen (?) Fläche.
 
Traimers Motiv an sich funktioniert auch ohne Schrift. Den Liegestuhl assoziiert man sofort mit Erholung oder Entspannung. Man könnte bei diesem Plakat von einem erweiterten Sachplakat sprechen, da das Sparkassenbuch auf dem rosa Hintergrund geradezu präsentiert wird, der Rest (Hut, Netz) ist reine Staffage.
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Text: Matthias Bechtle, Wien 2012.
 

[1] Bernhard von Bülow nutzte am 6. Dezember 1897 im Deutschen Reichstag diese Wortkonstellation um für die Errichtung deutscher Kolonien einzutreten. Daraus entwickelte sich geradezu eine militärische, aber auch bürgerliche Tradition diesen Satz als glücksverheißenden Anspruch zu nutzen. Zum Sprichwort „Den Platz an der Sonne“ siehe: Wikipedia.de „Platz an der Sonne“ http://de.wikipedia.org/wiki/Platz_an_der_Sonne 2012.


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Vermehrt schönes!
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