Vom Bankplakat zum Konsumplakat
Für die „EKAZENT Realitätenverwertungsgesellschaft m. b. H.“ (Immobilien), die der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien zugehörig war, entstanden einige Werbemittel von Heinz Traimer.
Wiens erstes großes Einkaufszentraum
Das EKAZENT Hietzing (1964) gilt als Wiens erstes größeres zusammenhängendes Einkaufszentrum.[1]
Eisblaue Werbelinie
Die Werbeschiene für das Projekt sah Plakate in Straßenbahn, Litfaßsäule, Wände und Zeitungsannoncen vor.
Das Plakat (Abb. 196) für das Innere einer Straßenbahn Garnitur ist in einem hellen Blau mit abstrahierter Einkaufstüte gestaltet, auf der „EKAZENT Hietzing“ steht. Der Schriftzug ist in vier Zeilen geteilt. In der Ersten steht in Blockbuchstaben „E“, darunter “KA“, in der dritten „ZENT“ und schließlich HIETZING.
Eine in der Sammlung Traimer befindliche Fotografie (Abb. 197) zeigt dieses Werbeplakat (Hochformat) an der Außenseite einer Eingangstüre der Wiener-Straßenbahn. In Tageszeitungen wurden zudem aufwendigere Grafiken lanciert. Diese zeigen dasselbe auffällig hellblaue Motiv mit der Tüte, in die nun allerdings Logos der ansässigen Geschäfte eingefügt wurden.
Einige der Tüten haben zusätzlich noch einen Blumenstrauß zur Zierde. Ein weiteres EKAZENT in Stadlau wurde von Traimer ebenfalls beworben.[2]
Autor: Matthias Bechtle, Wien 2012.
[1] Zur Geschichte der „Z“ vgl. Haiden in Haiden (Hg.) 2007, S. 100.
[2] Vgl. Quelle Sammlung Traimer Notizbuch 1, S. 62-64.
14.11.1964: "EKAZENT" Hietzing wurde eröffnet
Menschenmenge in Einkaufszentrum
Eröffnung EKAZENT-Hietzing
Bürgermeister Jonas eröffnete heute, das von der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien errichtete, neue Hietzinger Einkaufszentrum "EKAZENT". EKAZENT-Direktor Hahn erläuterte die Details des Komplexes, der aus einem fünfgeschossigen Riegelbau, einen dreigeschossigen und einem eingeschossigen Ladentrakt sowie dem Gebäude für das neue Park-Kino besteht. In der Mitte der Anlage entstand ein Platz mit einem Sandsteinbrunnen, der von einer 300 Jahre alten Eibe, die glücklicherweise erhalten werden konnte, beschattet wird. Der Brunnen sowie das großflächige Mosaik an der Stirnfront stammen von Maria Biljan-Bilger. Auch Blumenschalen und Sitzgelegenheiten gehören zur Ausstattung dieses Platzes.
Die Anlage mit ihrer rund 6.000 Quadratmeter großen Grundfläche ist nur ein Teil des ursprünglich geplanten Geschäftszentrums. Die Pläne stammen von dem Architekten-Ehepaar Windbrechtinger.
Nachweis:
http://www.wien.gv.at/rk/historisch/1964/november.html Stand 10.03.2014.