Nach Meinung der Autoren des Magazins „Plakat“[1] von 1954 fehlt der österreichischen Werbung eindeutig der Mut zum Humor, mit dem man die Kunden begeistern könne und welcher im Ausland gerne genutzt werde.[2]
Tatsächlich sind aus dem britischen Bereich zahlreiche Plakate mit humoristischem Einschlag veröffentlicht worden.[3] In jenem Magazin wurde eine Anzeige geschaltet, die ein Männchen mit Klappschildern um sich herum zeigt.Auf Vorder- und Rückseite steht: „Mit Humor – wirbt Rolf Totter“[4]. Totter war später für die „Z“ tätig.
Der Grafiker Alfred Albiez wird 1958 von Eberhard Hölscher folgend zitiert: „Die gutgelaunte Hand des Grafikers an der Plakatsäule [schaffe] eine ähnliche Situation wie das charmante Lächeln im Warenhause, nämlich ein fruchtbares Klima, in dem die Kaufwünsche sprießen und gedeihen.“[6].
Noch 1969 empfahl Hans Ludwig Zankl den Werbeschaffenden, Humor in die Plakatgestaltung einzubringen, da man mit diesem Mittel: „dem Beschauer Freude bereitet.“[7]
[1]„Plakat“ Österreichs Werberundschau, Lois Schaffler (Hg.), Wien 1954.
[2] Vgl. Abbildung Nummer 2. In: Schaffler (Hg.) 1954.
[3] Vgl. die Jahrgänge von International Poster Annual von 1948-1955. Allner W. H. (Hg.), St. Gallen, Stuttgart, Frankfurt/Main 1948–1955.
[4] Vgl. Abbildung. In: Schaffler 1954, S. 44.
[6] Zitat nach Alfred Albiez in: Eberhard Hölscher „Alfred Albiez – Humor in der Werbung“ in Gebrauchsgraphik-Magazin, Heft 9, Oktober 1958, S. 49.
[7] Zankl 1969, S. 177.
1958 ist im internen Sparkassenmagazin die Befürwortung des Einsatzes von Humor folgendermaßen begründet:
„Wir können trommeln, in dem wir direkt werben, d. h. immer wieder den Slogan „Spare, spare, spare!“ und das Sparkassenbuch bringen – und wir können es schmunzelnd schmackhaft machen durch indirekte Beispiele [in diesem Fall Plakate mit Humor] […].“[8]
[8]Betriebswirtschaft und „S“ Werbung, 6. Jahrgang, Heft 6, November/Dezember 1958, S. 114.
Es ist zu beobachten, dass Heinz Traimers heitere und „witzige“ Sujets ab Mitte der 1960er Jahre zunehmend verschwinden, und eine relativ belanglose Form von Fotografie und Zeichnung Einzug ins Werk hält.
[1] Vgl. Gombrich 1978, (363-392) insbesondere S. 368-375.
[2] Gombrich 1978, S. 368-369.
[3] Vgl. Lexikon-Eintrag „Rudolphe Toepffer“ in: Bertelsmann lexikographisches Institut (Hg.) 1998, Band 22, S. 9799.
[4] Zitat von Rudolphe Toepffer von 1845 in: Gombrich 1978, S. 371.